Ein Bericht von den Vorstandsmitgliedern Doris und Horst Emrich
Trotz Zusagen und Versprechen der deutschen Politiker und eingesetzter Arbeitsgruppe zur Reduzierung des militärischen Fluglärms ändert sich nichts.
Was müssen wir noch alles ertragen? Ein nervenaufreibender Tag in K-Town (Kaiserslautern): Donnerstag, 22. Januar 2009
Es ist 05.50 Uhr, die erste Transportmaschine röhrt nach Ramstein und landet auf der US Air Base in ohrenbetäubendem Bodenlärm des Gegenschubs. Wir müssen gefälligst ausgeschlafen haben und aufstehen, wo wir doch in der Nacht nur durch acht Starts und Landungen der Transportflugzeuge am Schlaf gehindert wurden.
Wir sind hellwach und fragen uns nur noch, wann geht's weiter mit dem unerträglichen Fluglärm? Aber da hört man schon den bekannten, unliebsamen Bodenlärm der Hercules C-130, deren Motoren vorm Start erst auf Betriebstemperatur warmlaufen müssen. Ein toller Sound zum Frühstück, das einem vor lauter Wut und Verärgerung fast im Hals stecken bleibt. Endlich sind sie weg, die 40 Jahre alten Hercules-Klipper. Ein weiterer Transporter dröhnt über der Stadt in Richtung Flugplatz Ramstein.
Aber Ruhe gibt es nicht. Starts und Landungen wechseln sich ab. Plötzlich bricht ein Höllenlärm über uns am Himmel herein. Ach, das sind die längst erwarteten Kampfjets F-16 aus Spangdahlem und sogar aus fremden Ländern, die hier Abfangjagden mit Nachbrennern und Überschallknall sowie die elektronische Kampfführung an den Polygonen (Radaranlagen) üben. Ein infernalischer, menschenverachtender Fluglärm raubt uns jegliche Lebensqualität. Krieg muss halt geübt werden, aber warum bei uns über dicht besiedeltem Land? Das Ganze muss auch noch nach Einbruch der Dunkelheit präzisiert werden. Eigentlich hätten wir die tagsüber üblichen Ruhezeiten und insbesondere die notwendige Erholung in den Tagrandzeiten verdient.
Zu diesen Beeinträchtigungen darf die von der Air Base Ramstein betriebene Flugschule nicht vergessen werden. Stundenlang kreisen die Hercules C-130 und sonstiges Fluggerät über der Stadt und über den angrenzenden Dörfern, in niedriger Höhe und meist auch im Doppel- bzw. Vierer-Pack. Das alles nur, um abgehalfterten Piloten ihren so ehrenbehafteten Flugschein zu erneuern. Wo bleiben die deutschen Einwohner? Unsere amerikanischen Freunde nennen sie nur "liebevoll" und "respektvoll" locals.
Lärm und die Treibstoffrückstände rauben uns unsere Gesundheit - das sollte man nicht verniedlichen! Muss das alles sein?
Entnervt geht der Tag gen 22.00 Uhr zu Ende, vielleicht bleibt ja die Nacht ruhig. Wir hoffen auf das Wochenende. Zumindest auf den Sonntag, aber ach ja, fast hätten wir es vergessen: Punkt 13.10 Uhr beginnt der Fluglärmterror mit Starts und Landungen. Ein toller Ausklang des Wochenendes... und dann warten wir schon auf das schlimme Montagsszenario.
The same procedure as every day!